Unter einem Laborprojekt verstehen wir ein schlüsselfertiges Labor angefangen von der Analytik bis hin zum Laborgebäude, den Arbeitsprozessen, Labororganisation, Regeln und Normen.
Ein Laborprojekt besteht im Wesentlichen aus 6 Bereichen:
Die Analytik als Kernfunktion des Labors kann man nach folgenden Kriterien einteilen.
Selbstverständlich gibt es Laboratorien und Aufgaben, die sich nicht vollständig einer der beiden Hauptbereiche zuordnen lassen und eher dazwischen oder daneben stehen. Beispiele hierfür sind Laboratorien für die Produktentwicklung oder Laboratorien investigativer Art wie ein staatliches Untersuchungsamt oder ein Forensiklabor, welches kriminellen Handlungen nachgeht. Bei der forschenden Analytik wird mit der Grundlagenforschung versucht, das wissenschaftliche Verständnis zu erweitern; die Zweckforschung dient in erster Linie dazu, technische Weiterentwicklung zu betreiben und die Ergebnisse daraus industriell zu verwerten.
Aus diesen drei Mengen von Basismethoden lassen sich alle weiteren fachdisziplinären Methoden ableiten, wie beispielsweise die der Medizin, Virologie, Pharmazie, physikalische Produktkontrolle usw.
Die Einsatzmöglichkeiten sind sehr vielfältig, die Auflistung ist natürlich unvollständig und soll nur dem Beispiel dienen.
Für die Durchführung von Laborprojekten müssen Parameter und die Analysenschritte erfasst werden. Ebenso die Quantität und Qualität der Analysen. Hieraus lässt sich ableiten, welche gerätetechnische Ausstattung notwendig ist sowie welche Anforderungen an das Labor im Ganzen sowie an das Laborteam gestellt werden.
In unserem Team arbeiten wir mit Wissenschaftlern und Fachexperten zusammen und sind damit in der Lage, Ihnen die nötige Expertise für Ihr Labor zu bieten. Wir erstellen Konzepte für die Qualitätssicherung oder Forschung, arbeiten Projektstudien aus oder überprüfen mit Machbarkeitsstudien Realisierungsmöglichkeiten. Einige Beispiele finden sich in unserer Referenzübersicht.
Unter der gerätetechnischen Ausstattung verstehen wir alle Geräte im Labor, die dafür nötig sind, die Analytik durchzuführen. Letztlich gehören selbstverständlich auch die Hilfs- und Verbrauchsmaterialien dazu.
Bei der Zusammenstellung der gerätetechnischen Ausstattung sind u. a. folgende Auswahlkriterien in Betracht zu ziehen:
Darüberhinaus sind strategische Überlegungen in Betracht zu ziehen, wie z. B. die zukünftige Ausrichtung des Labors.
Teil unserer Laborplanung oder einer Projektstudie kann es auch sein, Empfehlungen zur Geräteauswahl und ggfs. Ausschreibungsunterlagen zu erstellen. Je nachdem können wir das weitere Verfahren dann als Consultant oder als ausführendes Unternehmen begleiten.
Die Laborgeräte und die Durchführung der Analysen benötigt in den meisten Fällen einen individualisierten Arbeitsplatz. Beispielsweise sind die Anforderungen an den Arbeitsplatz für die manuelle Titration anders als die, die ein AAS, ein Gaschromatograph oder ein mikrobiologischer Arbeitsplatz hat.
Beispiele für die Kriterien der Laborplanung für den Arbeitsplatz:
Neben der singulären Betrachtung des Arbeitsplatzes sind auch die Arbeitsprozesse und die Labororganisation in die Überlegung der Laborplanung zu ziehen.
Beispiele für die Kriterien der Raumplanung des Labors:
Natürlich ist auch bei der Laborplanung die strategische Ausrichtung des Labors in Betracht zu ziehen: Erweiterung, Flexibilität der Arbeitsplätze und Räumlichkeiten beispielsweise.
Labore sind folglich i. d. R. maßgeschneidert und jeder Arbeitsplatz individualisiert.
Die Laborplanung ist ganzheitlich durchzuführen unter Berücksichtigung der folgenden Bereiche:
Wir führen Planungen für die Laboreinrichtung unabhängig und selbständig mit unserem Team im Dialog zwischen Laboranten, Anwendungsexperten und Ingenieuren aus.
Die technische Gebäudeausrüstung umfasst die gesamte technische Einrichtung, die für die inneren Betriebsabläufe und für das Betreiben eines Gebäudes notwendig sind.
Die Durchführung der Analytik stellt spezifische Bedingungen an die Räumlichkeiten. Es muss folglich der Analytik eine abgestimmte Umgebung in Bezug auf Medien (Elektro, Gase etc.), Klima und Ventilation bereitgestellt und mit Sicherheitseinrichtungen (Gasdetektion etc.) versehen werden. Neben der Betrachtung von Gesetzen und Regeln, ist die technische Gebäudeausrüstung demnach individualisiert auf die analytischen Prozesse und das Labor zu planen.
Die technische Gebäudeausrüstung umfasst folgende Bereiche:
Ein wichtiger Aspekt im Bereich der technischen Gebäudeausrüstung ist u. A. die Lüftungs- und Klimatechnik. Einige Punkte und Fragestellungen, die sich hier ergeben sind wie folgt:
Weitere wichtige Punkte sind beispielsweise die folgenden:
Dies stellt nur eine Teilmenge der Fragen, die in der Gesamtheit des Labors zu bewerten und deren Antworten auszuführen sind.
In Kooperation mit erfahrenen TGA-Fachplanern plant und realisiert THIEMT ein homogenes Laborprojekt.
Das Laborgebäude vereint die einzelnen Funktionsbereiche eines Labors und solche, die für dessen Betrieb notwendig sind. Das eigentliche Labor und die darin ausgeführte Analytik stehen im Zentrum der gesamten Raum- und Gebäudeplanung. Laboranten, Laborfachplaner und Architekten mit Unterstützung der TGA-Fachplaner haben integriert eine Konzeption zu entwerfen, die allen Anforderungen genügt.
Die Funktionsbereiche eines Laborgebäudes sind:
Bei dem Entwurf der Gebäudekonzeption ist neben den internen Anforderungen (Analytik und Prozessabläufe) auch den externen Bedürfnissen zu entsprechen.
Externe Anforderungen an das Labor:
Neben den internen und externen Rahmenbedingungen stehen die Fragen nach Investment (Baukosten, Grundstück, Erschließung etc.), Betriebskosten und Nachhaltigkeit des Gebäudeentwurfs im Fokus. Unter der Nachhaltigkeit im Rahmen eines Gebäudes versteht man den Ressourceneinsatz beim Bau sowie den Ressourcenverbrauch bei der Nutzung und den Gebäude-Lebenszyklus; weiterhin die Auswirkungen auf Menschen (Gesundheit) und Umwelt. Diese Gesamt-Betrachtung wird auch als Ökobilanz oder Life Cycle Assessment bezeichnet.
Wir arbeiten u. A. auch mit laborerfahrenen Archtikten in Kooperation. In dieser Gemeinschaft sind wir in der Lage, Ihnen ein homogenes und vollständiges Laborprojekt zu planen und zu realisieren. In unserer Referenzübersicht sind auch hierzu einige Beispiele zu finden.
Unter der Labororganisation verstehen wir alle regulativen, administrativen und organisatorischen Arbeitsschritte, Vorgaben und Rahmenbedingungen, die ein sicheres, zielgerichtetes, wertschöpfendes und effektives Arbeiten im Labor und im gesamten Laborgebäude ermöglichen.
Vereinfacht ausgedrückt stellt die Labororganisation sicher, dass die Kernaufgabe des Labors, also die Analytik im Rahmen der Qualitätssicherung oder der Forschung, ordnungsgemäß durchgeführt wird. Um dies effizient und sicher durchführen zu können, ist es notwendig, dass die Labororganisation vollständig ist. Das komplexe Geflecht aus Laborordnungen, Vorgaben, Organisationsformen u. s. w. kann in diesem Kontext zu den folgenden vier Kernpunkten zusammengefasst werden:
Die einzelnen Vorgaben und Tätigkeiten in der Labororganisation lassen sich i. d. R. übergreifend den zuvor genannten Punkten zuordnen.
Einige Beispiele für Punkte die durch die Arbeitsorganisation definiert werden sind wie folgt:
Teile der Punkte werden auch in der Guten Laborpraxis (Good Laboratory Practice, GLP) aufgeführt. Die GLP wird international angewandt und teilweise gegenseitig anerkannt. Es handelt sich dabei prinzipiell um ein Qualitätssicherungssystem. Nach Beantragung und erfolgreich abgeschlossener Prüfung kann eine entsprechende GLP-Bescheinigung erhalten werden.
Eine Akkreditierung nach ISO 17025 ist zwar nicht verpflichtend, dennoch aber de facto ein Muss, da hierdurch die Seriösität und Verlässlichkeit von Test- und Kalibrierlaboren ausgewiesen wird. Daher ist eine Anerkennung von Ergebnissen durch Dritte u. U. nicht gegeben, wenn eine entsprechende Akkreditierung nicht vorgewiesen werden kann. Durch Übereinstimmungen mit dem Qualitätsmanagementsystem der ISO 9001, bietet sich eine parallele Zertifizierung der (unternehmerischen) Prozessabläufe hiernach ebenfalls an. So ist die Gesamtheit aller betrieblicher Abläufe organisiert, dokumentiert und wird durch ein Qualitätssicherungsystem stetig aktiv verbessert.
Die Sicherheit ist ein Kernelement im Labor und Unternehmen. Fragen und Anweisungen oder Vorgaben nach Arbeitsschutzaspekten, Gefahrenquellen und Gefahrenstoffen, Feuerschutz und vielen anderen Punkten werden häufig auch unter den HSE- bzw. HSSE-Dokumenten (Health, Safety, Security and Enviromental) in innerbetrieblichen Vorschriften zusammengefasst. Diese legen fest, welche Rahmenbedingungen und Standards in den entsprechenden Bereichen gelten und auszuführen sind.
Des Weiteren muss die Labororganisation dafür sorgen, dass Vorschriften und Regelwerke einzuhalten sind. Die Regeln für die Laborplanung, für Laborgeräte und Einrichtungen und das Betreiben eines Labors können in drei Gruppen unterteilt werden:
Die Labororganisation ist ein extrem komplexes Thema, welches in die Laborplanung und den Aufbau eines Labors einfließen muss, um als spätere Basis dieser dienen zu können.
Wir unterstützen Sie mit Fachexperten im Sinne einer ganzheitlichen Lösung.